#Stay at home?
Zu Hause bleiben lautete der dringende Appell an die Bevölkerung. Was aber, wenn zu Hause eine Wohnung im syrischen Damaskus ist, in die eine junge Familie nicht mehr zurückkehren wird?
Diese Reportage, entstanden im Herbst und Winter 2020/21, beschäftigt sich mit dem Wandel der Stadt und seiner Bevölkerung im Hinblick auf Migration und Integration. Auch unter den ungleich erschwerenden Bedingungen durch Covid 19.
Allem zum Trotz ist meine Geschichte eine Geschichte des Gelingens. Weil ich glaube, dass es genau solche Geschichten sind, die wir brauchen, um den Glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Geschichten gegen die Angst.
Ich zeige Menschen aus Syrien, die religiös, aber nicht muslimisch sind. Die durch ihren christlichen Glauben und die Kirche Hilfe und Integration erfahren. Meine Geschichte zeigt auch, wie ein Vater als Pfleger und angehender Erzieher zu einer Art Hoffnungsträger für unser kaputtgespartes Gesundheitssystem wird.
Für diese Familie ist Deutschland, ist Berlin ihr neues zu Hause. Sie knüpfen gern Kontakte und haben eine „Oma“ in der Nachbarschaft gefunden, die der Familie unter die Arme greift und den Kindern das Lesen beibringt.
Diese Familie hat ein neues zu Hause gefunden und kann sich an den Apell der Regierung halten. Auch wenn sie sich sorgen um die zurückgelassene Familie in Syrien, für die Covid 19 nur eine von vielen existentiellen Bedrohungen ist.